Honig

Honig war schon im Altertum und im Mittelalter hoch geschätzt und begehrt, war er doch praktisch das einzige bekannte Süssungsmittel. Da seine Gewinnung sehr viel Aufwand erforderte, war er entsprechend kostbar und daher meist nur der Oberschicht vorbehalten. Heute ist bekannt, dass Honig vor allem wegen seinen Inhaltsstoffen ein sehr wertvolles Produkt ist. Zudem vollbringen die Bienen beim Eintragen des Nektars oder des Honigtaus wahre Rekordleistungen, sind doch schon für nur ein Kilogramm Honig 3 bis 5 Millionen Blütenbesuche erforderlich, und die entsprechenden Flugleistungen reichen dreimal um den Erdball.

Was ist Honig?

Hauptbestandteile des Honigs sind verschiedenste Zucker, allen voran Trauben- und  Fruchtzucker. Neben diesen Einfachzuckern gibt es aber noch über 30 weitere Zwei- und Mehrfachzucker, die in den unterschiedlichen Honigen vorkommen können. Pollen zeigen dem Fachmann, woher der Honig stammt. So dürfte sich in einem echten Schweizer Honig kein Pollen von Orangenblüten nachweisen lassen! Die Bienen selber steuern mehrere Dutzend körpereigene Säfte in zwar winzigen aber nichtsdestotrotz wirksamen Mengen bei. Auch ein Qualitätshonig enthält natürlich noch Wasser im Bereich von 13-17%, höchstens jedoch 18%. Dies entspricht noch 5 % der im Nektar eingebrachten Menge. Den Rest verdunsten die Bienen in tage- bzw. nächtelanger Arbeit.

Pollenanalyse

Mit dem Nektar tragen die Bienen auch Pollen der Trachtpflanzen in den Bienenstock ein. Dieser wird mit dem Nektar zu Honig aufgearbeitet. Die im Honig vorkommenden Pollenkörner können zur botanischen und geographischen Herkunftsbestimmung des Honigs herangezogen werden: Der Pollen verschiedener Pflanzen unterscheidet sich in Form und Struktur und kann mikroskopisch (Lichtmikroskop) bestimmt werden. Das Bild einer rasterelektronische Aufnahme eines Löwenzahnpollens zeigt, wie schön diese Pollenkörner sein können (Quelle Kuhn). Der Honigpollenanalytiker kann an Hand des Pollens sagen, von welchen Pflanzen und aus welcher Region der Honig stammt. Die Pollenanalysen von 2018 und 2019 des Honigs des Lehrbienenstandes in Witikon zeigen, dass die Zusammensetzung der Pollen je nach Witterung von Jahr zu Jahr stark schwanken kann.

Zwei Arten von Honig

Im Frühjahr wird meistens Blütenhonig geerntet (ca. Ende Mai), der meistens relativ hell ist und oft kristallisiert. Dieser Honig stammt vor allem vom Nektar von Blüten. Im Sommer besteht der Honig je nach Witterungsbedingungen oft aus Waldhonig, der dunkler ist als der Frühlingshonig (Ernte ca. anfangs bis Ende Juli). Dieser Honig entsteht zu einem guten Teil aus dem süssen Sekret von Blattläusen aus Tannenwäldern. Der Frühjahrshonig ist in der Regel fein aromatisch, der Sommerhonig etwas kräftiger und herber.

Honigkontrolle heute

Die Bestandteile des Honigs, wie ihn die Bienen produzieren, sollen dem Konsumenten unverfälscht erhalten bleiben. Um dies zu gewährleisten, hat BienenSchweiz ein wirksames Kontrollsystem eingeführt. Es besteht einerseits aus einer Kontrolle des Produktes selbst. Anderseits umfasst es eine Überprüfung des Betriebes, der verwendeten Geräte sowie des gesamten Produktionsablaufes. Schliesslich verpflichtet sich der Imker, nur mit offiziell zugelassenen Mitteln zu arbeiten (z.B. in der Varroabekämpfung), die Bienen fachgerecht zu pflegen und sie nach bestem Wissen gesund zu erhalten. Wer alle Bedingungen erfüllt, ist berechtigt, seinen Honig mit dem von BienenSchweiz geschaffenen Qualitätssiegel zu kennzeichnen. Zudem führt BienenSchweiz ein Verzeichnis aller Siegelimker und veröffentlicht es im Internet.